Hallo Nicky,

als ich Dich kennenlernte, da warst Du ein Aas, ein Luder, das es immer wieder verstand, sich bei mir unbeliebt zu machen.

Du hattest etwas von einer Wildkatze, da bin ich mir ganz sicher!

Im Laufe der Jahre lernten wir uns zu schätzen, aber nie, uns zu lieben.

Du hattest in Deinem achtzehn Jahre langen Leben drei Hunde, von denen Du zwei überlebt hast.

An Bessy hast Du besonders gehangen; als sie starb, hast Du für eine langeWeile getrauert und gehungert.

Bessy's Nachfolgerin Jenny hast Du nie so richtig gemocht, aber sie Dich auch nicht besonders.

Mit ihr hast Du es gehalten, wie mit mir: Du hast uns toleriert; wir waren lediglich Hund und Mensch, aber Du warst die edle Katze.

In letzter Zeit bist Du zutraulicher geworden; Du hast Dir sogar die Blösse gegeben, mit mir zu schmusen.

Unsere Beziehung begann, indem Du mir eine tote Maus als Freundschaftsbeweis unter mein Auto legtest.

Und sie endete heute, als ich mich von Dir verabschieden musste, ohne es zu wollen.

Alles Gute, Nicky.

Die restlichen sechs Hausbewohner werden Dich nicht vergessen.

Hüsten, am 12. Juni 2001